Dating 2.0 – Gruselkabinett Online (Teil 3): Hau, ich habe gesprochen…

Kurz nachdem ich meine ersten Onlinedating-Erfahrungen gesammelt hatte, unterhielt ich mich mit einem Freund, der ebenfalls bei einer Onlineplattform angemeldet ist. Und er klagte mir sein Leid, dass die bösen, bösen Frauen einfach nie antworten würden oder nur schnippische Antworten parat hätten. Ich schätze meinen Freund sehr und bin davon überzeugt, dass er es versteht sich verbal auszudrücken und ein vernünftiges Gespräch mit einer Frau zu führen. Aber angesichts meiner ersten Post im Onlinebriefkasten, hegte ich Bedenken, dass auch er einer der Männer sein könnte, der es bereits mit dem ersten Spruch versaut. Oder die falschen Frauen herauspickt. Und so fragte ich ihn: „Was schreibst du denen denn so?“ Seine Antwort bestätigte meine Vermutung: „Hallo“. „Und was antworten sie darauf?“, fragte ich weiter. Nun redete er sich richtig in Rage: „Entweder gar nichts oder sie kanzeln dich mit nem Hallo ab. Zeugt ja nicht gerade von Interesse.“ Und da hatte er sich die Lösung des Problems bereits selbst auf dem Silbertablett serviert. Vorsichtig fragte ich dennoch noch einmal nach: „Aber was soll man auch auf ein ‚Hallo’ groß antworten?“ Mein Kumpel schaute mich verwirrt an und ich versuchte ihm anhand meiner eigenen Erfahrungen zu erklären, dass ein einfaches ‚Hallo’ (oftmals aber auch eines mit Nachdruck, also ein Halloooo!!!) circa 98Prozent aller Mails ausmachen, die eine Frau online bekommt. Mann geht damit also nicht nur in der Masse unter, es wird schlichtweg auch einfach zu wenig Interesse signalisiert. Und ist Frau dann nett und antwortet ebenfalls mit ‚Hallo’ ist sie auch noch schnippisch. So oder so, sie kann es also nur falsch machen. Ich preschte vor und stellte die These in den Raum, dass es mitunter also nicht nur an den bösen, bösen Frauen liegt, dass sie nicht antworten. „Hä? Na an wem denn sonst?“, fragte mein Kumpel ungeduldig. Ich traute es mich gar nicht auszusprechen, immerhin war er schon vollkommen aufgebracht, also zog ich es abermals vor ihn an meinen Erlebnissen teilzuhaben. Vielleicht würde ihm ja dann ein Licht aufgehen…

Ähnlich wie mit dem ersten Eindruck via Bild, verhält es sich bei der Onlinesuche auch mit dem ersten Spruch. Und ähnlich wie ein Bild, lässt auch so ein erster Spruch bereits einiges auf den Verfasser schließen. Im realen Leben hat man eventuell noch die Möglichkeit, einen verbal entgleisten Anmachspruch wieder gerade zu biegen. Sich in ein anderes Licht zu rücken. Das Interesse des anderen anderweitig auf sich zu ziehen. Beim Onlinedating ist die Reaktion auf eine derartige Anmache oft nur ein blitzartiger Reflex: Delete.

Nach einer Woche Abstinenz und erneutem Hadern, ob ich wirklich einen Blick in meine neue Flirtmöglichkeit werfen sollte, mischte sich der Argwohn nun doch auch mit Neugierde. Was würde mich erwarten, wenn ich mein Postfach öffnete?

Immerhin keine gähnende Leere. Auch das hätte ja tendenziell möglich sein können. Und wäre wohl, so dachte ich zunächst noch, das wohl deprimierendste Resultat meiner Anmeldung. Aber da hatte ich mich geirrt. Noch deprimierender als gar keine Nachrichten zu bekommen, war wohl die Tatsache was mich dort für Nachrichten erwarteten. Es war zum Haare raufen. Zum wegrennen. Zum schreien. Da meinten tatsächlich welche, der Mann zu sein, den ich schon immer gesucht habe, ohne mich auch nur ansatzweise zu kennen. Ähm sorry, aber da gehört für mich schon mehr dazu als ein Spruch, ein Bild und ein Profil, was noch dazu alles gefakt sein kann. Bei all den nun folgenden Beispielen schreit mein Gehirn lediglich „Kein Anschluss unter dieser Nummer“. Denn auf manche Sprüche weiß selbst ich einfach keine Antwort. Gedanklich lief ich also wieder einmal die Wände auf und ab und fragte mich wie auch schon so oft in der Realität: Was war nur mit der Männerwelt los? Bzw. sollte ich mir so langsam Sorgen um meine Ausstrahlung machen? Lag es letztlich nicht vielleicht sogar an mir, meinem Aussehen, meinen Skills, etc., dass ich, wenn ich schon mal angesprochen wurde, immer nur von denen anvisiert wurde und werde, von denen ich lieber gar nicht wahrgenommen werden möchte?

Ähnlich wie schon bei den Fotos und Pseudonymen, lassen sich auch bei der Art & Weise des Schreibens verschiedene Kategorien einteilen.

Da gibt es die Direkten. Jene, die versuchen die Anvisierte via Holzhammermethode mental förmlich schachmatt zu setzten. Sie konfrontieren dich ohne ‚Wenn & Aber’, ja sogar ohne jegliches ‚Hallo’ und weiterer Floskeln, mit Bekundungen wie: „Isch liebe disch“, „Du bist so schön, ich würde sogar deinen Bruder heiraten um in deiner Nähe sein zu können.“, etc. Ich bin davon überzeugt, dass es sich hier um einen Scherz handelt. Jedenfalls bilde ich mir das ganz fest ein, um den Glauben an diese Männer nicht zu verlieren. Denn mal ganz ehrlich liebe Männer, gibt es wirklich Frauen, die auf derartige Sprüche reagieren? Glaubt ihr, dass wir diese voreiligen Liebesbekundungen witzig finden könnten? Ich bin echt froh, dass ich bei all dem Kopfschütteln kein Schleudertrauma davongetragen habe.

Neben diesen all zu Schnellen – bei denen man ja auch sofort annimmt, dass sie in/bei anderen Dingen genauso schnell sind, was mitunter keine anregende Vorstellung ist – gibt es die Schmeichler & Überambitionierten. Sie versuchen mit überzogenen Komplimenten das Interesse zu wecken und schießen damit aber oft über das Ziel hinaus. Zumindest angesichts der Tatsache, dass dies der erste Kontakt ist und alles worauf sie sich beziehen ein Foto ist. Mit Aussagen wie: „Ich darf dir verraten […] Ich mag Frauen mit langen braunen Haaren die auch noch das „gewisse Etwas“ haben ;-)“ oder „Ich wusste es immer: Reallife is beautiful :))Tolle Mähne… und der Blick erst…soma soma :)) […]“ Zunächst dachte ich bei diesen Zeilen noch: Vielen herzlichen Dank für das Kompliment. Der zweite, gleich hinterherschießende Gedanke ist jedoch: Wie oberflächlich. Alles was er erwähnt ist das Äußere. Und interessant im Übrigen, dass oben Genannter das gewisse Etwas in mir erkennt. So etwas nenne ich wahre Telepathie, wo wir doch weder miteinander kommuniziert, noch uns real gesehen haben. Unfassbar! Sie erwecken mit solchen Aussagen den Anschein, als wären sie nicht wirklich daran interessiert, den Menschen dahinter kennenzulernen. Als gehe es ihnen lediglich darum ein Prestigeobjekt ‚klar zu machen’. Und ich will gar nicht behaupten, dass sie dies absichtlich tun. Nein, es wurde ihnen bereits mit den Kinderschuhen antrainiert. Man will doch Eindruck bei Papa, Mama und all den Freunden schinden. Liebe Männer, ihr müsst wegkommen von dieser Denke. Bekommt eine Frau das Gefühl, dass ihr sie nur auf ihr Äußeres reduziert, ist sie schneller weg als ihr gucken könnt. Und in diesem Fall kann dies eben auch bedeuten: Keine Antwort. Und ihr könnt wieder schimpfen auf die bösen, bösen Frauen, die nicht einmal antworten. Ich will noch einmal kurz ausholen, damit kein falscher Eindruck entsteht. Komplimente sind natürlich durchaus ok, aber der Zeitpunkt und die Umstände sollten doch sehr genau gewählt sein. Und hier hat sich durch diverse Gespräche mit Frauen und Männern mein Eindruck bestätigt, dass Frauen es oftmals weitaus geschickter anstellen einen Mann anzusprechen. Natürlich schreiben auch sie Männer an, die sie attraktiv finden. Schließlich ist das Äußere nun mal oft das erste was ins Auge sticht, gerade beim Onlinedating. Aber: Frauen fallen damit eben nicht plump zur Tür herein. Vielmehr suchen sie in seinem Profil nach einem Anknüpfungspunkt, schreiben ihn daraufhin an und zeigen damit Interesse an seiner Person.

Zu diesen Männern gibt es natürlich auch genau das Pendant. Jene, die nicht versuchen eine Frau mit Komplimenten zu locken, sondern mit ihrer Kreativität. Zumindest nehmen diese Dichter & Denker (wie ich sie mal betiteln möchte) an, das auserwählte weibliche Objekt der Begierde mit ihrer Poesie bezirzen zu können. Leider ist die Lyrik mitunter nicht das, was ihnen wohl wirklich liegt. Und so erwecken sie damit leider eher den Eindruck als wollten sie nur ihre Poesie an den Mann, äh die Frau, bringen. So reimen sie beispielsweise: Ich bin fein, mein Herz rein, lass mich in dein Leben ein. oder „Ich heiße xxx, daß ist mein Name, und du bist eine wirklich wunderschöne Dame… Ich wohne in xxx, im xxx-Teil Berlins, trägt du wie ich auch gerne mal Jeans… Und nun zu meinen Hobbies, da habe ich Viele, es geht über Badminton, Joggen und Billard was ich gerne spiele… Nun zu meiner Person, ich bin ehrlich und direkt, ich hoffe ich habe dich damit nicht verschreckt… Sarkasmus und Ironie gehören zu meinem Humor, was magst du denn gerne, wie schießt man bei dir ein „Tor“… Wie ist dein Name und wo kommst du her, diese Frage zu beantworten ist doch nicht schwer…“ Super wird es dann, wenn dir diese Dichter im Anschluss erklären, dass sie die all zu offensichtlich lange ausgefeilten und wohl an jede, für sie interessante Frau, gemailten Ergüsse, gerade mal so spontan heruntergeschrieben haben – „Garnicht so einfach spontan über sich selber zu dichten. Aber du hast recht, eine poetische Ader habe ich sehr wohl in mir…“ Ähm, ich habe Recht? Du leidest wohl an Halluzinationen. Ich habe noch kein Sterbenswort von mir gegeben. Bis eben war mir dein Verweilen auf dieser Erde noch nicht einmal bewusst. Fazit: Auch wenn sich die Dichter & Denker wohl Mühe geben, ich weiß nicht… Vielleicht mag es daran liegen, dass ich selbst sehr viel mit Worten hantiere, aber irgendwie kann ich mein Herz für derlei Reime nicht erweichen. Es klingt nach Kindergartenreim. Und ich möchte doch einen Mann, kein Kind. Sorry, an anderer Stelle habt ihr damit sicherlich mehr Erfolg.

Und dann hätten wir da noch die Spaßvögel. Die witzigen und gewieften unter ihnen, oder sagen wir: Jene, die sich dafür halten. Sie sind immerhin soweit gekommen nicht nur dein Foto anzusehen, sondern auch im Profil zu stöbern und darauf zu achten, was man eigentlich sucht. Denn ja, auch wenn ich z.B. angegeben habe, dass ich Männer zwischen  28-35 suche, war ein Großteil der Interessenten um die 50 und älter. HILFEEEE!!! In sofern sei ihnen an dieser Stelle schon einmal ein großer Pluspunkt gutgeschrieben. Dennoch, anstatt sich etwas aus dem Profil herauszupicken, an das man als Frau ggf. auch anknüpfen und antworten kann, kommen sie mit Sprüchen daher, wie: „Zwischen 28 und 35… puh, gerade nochmal Glück gehabt…“. Ähm sorry, leider nein, denn ich sehe keinen Grund mich darauf festnageln zu lassen. Da steht zwar zwischen 28 und 35, das bedeutet aber nicht, dass jeder in dieser Alterspannen Potenzial besitzt. Aber ich werde darüber nachdenken. Immerhin bin ich ja kein Unmensch, auch wenn das hier vielleicht den Anschein erwecken sollte.

Und dann hätten wir da noch eine Vielzahl an Mails wie: „hey sweety. wie schauts bei dir? hast du lust auf nen kleines abenteuer?“. Ich nenne sie die Abenteurer, die ohne Umschweife klar machen, dass sie eigentlich nur mit dir ins Bett wollen. In sofern wenigstens ehrlich und Frau weiß sofort woran sie ist. Dennoch habe ich durch die Mehrheit dieser Anfragen den Eindruck gewonnen, dass Onlinedating-Plattformen eher Sexbörsen sind. Und um abermals kratzbürstig daherzukommen: Ich möchte das niiiiicht!!!!

Was sollte ich nun von all diesen Schreiberlingen halten? Es war ja nicht so, dass ich mit den größten Erwartungen an dieses Experiment herangegangen war. Aber vielleicht hatte ich doch ganz tief in mir drin die Hoffnung, dass es mich vom Gegenteil überzeugen konnte? Oder zumindest, dass es nicht all meine Vorurteile bestätigen würde? Nun ja, da hatte ich wohl die Rechnung ohne die virtuelle Realität gemacht. Und auch mein Kumpel saß nun betroffen schweigend da und hatte ganz plötzlich fürchterliches Mitleid mit mir und all den anderen Frauen. „Echt krass? Das wusste ich gar nicht. Klar, dass man da als Frau irgendwann die Lust verliert zu antworten.“ Sein bedröppeltes Gesicht verschaffte mir ein schlechtes Gewissen und ich lenkte ein: „Es sind ja zum Glück nicht alle Männer so.“ Ich ließ es so stehen, dachte jedoch bei mir weiter: Nur leider verstecken die sich irgendwo. Wie auch im realen Leben. Wer online also sein Glück finden will (egal ob Mann oder Frau) muss wohl Geduld und Sitzfleisch mitbringen.

Die Erkenntnis

Trübsinnig erzählte ich ein paar Tage später einer Freundin von meinen ersten mentalen Errungenschaften zum Thema Onlinedating. „Ich will ja nicht oberflächlich klingen, aber da haben mich bis jetzt echt nur Honks angeschrieben.“ Männer die meine Väter und Großväter sein könnten, Männer die mich nur ins Bett bekommen wollten, Männer die scheinbar jede anschrieben, Männer die – ich traue es mich kaum zu sagen, aber es ist so – nicht wirklich attraktiv waren,… Meine Freundin lächelte milde und sagte zu mir: „Hab ich dir doch gleich gesagt. Wundert dich das? Männer suchen immer Frauen die in einer anderen Liga spielen. Frauen, die sie ohnehin nicht erreichen können. Die schönen Männer, haben ebenso wie die schönen Frauen Angst vor einer Abfuhr und sprechen dich deshalb nicht an. Die anderen Männer sind Abfuhren gewöhnt, deshalb versuchen sies immer weiter. Auf eine mehr oder weniger kommt es ja da nicht an.“ Zunächst dachte ich: wie überheblich. Aber nachdem ich noch einmal gründlich darüber nachgedacht hatte, befand ich (auch für mein Seelenheil), dass sie wohl Recht haben musste. Auch wenn diese Erkenntnis schmerzte. Denn was für eine Krux. Die für mich interessanten Männer hatten Angst vor mir und ich vor ihnen? Und das sowohl online als auch in der Realität? Das würde ja bedeuten, dass ich als alte Jungfer enden würde…

Das Resümee, welches ich daraus zog, war unumgänglich. Zum einen musste ich wohl, auch wenn mir schon der Gedanke nicht behagte, einfach mal auf eine dieser Mails antworten. Um zu schauen, ob die eigenartigen ersten Zeilen nicht doch nur der anfänglichen Unsicherheit zuzuschreiben waren. Zum anderen musste ich wohl selbst initiativ werden. Ich musste Männer anschreiben, die mir aus irgendeinem Grund gefielen. Und das trieb mir bereits jetzt Schweißperlen auf der Stirn. Das bedeutete, dass ich nun wirklich aktiv in meinen Selbstversuch einsteigen musste. Und es bedeutete, dass auch ich wohl mit diversen Abfuhren rechnen musste. Angesichts dieser Tatsache zog ich es vor, wieder eine Pause einzulegen. Um all meine bestärkten Vorurteile etwas zu Verdrängung und Kraft zu schöpfen für die nächste Phase.

Fortsetzung folgt…

Ammenmärchen

Ein Sonntagnachmittag. Ich sitze auf einer Bank auf einem öffentlichen Platz und lese. Vertieft. Abgetaucht in einer andere Welt. Bis mich etwas von vorn anbrüllt und sich in meine Phantasiewelt drängelt. Ich hebe den Kopf und sehe einen Mann. Gruselige Gestalt. Er röhrt in sein Telefon. „Ey kommste mit? Ick will zu nem Freund, da is voll wat los.“ Und mir schießt, inspiriert von meiner Lektüre, sofort ein Gedanke in den Kopf: „Nimm dich in Acht vor dem bösen Mann.“ Ich lenke meine Aufmerksamkeit also wieder meinem Buch zu, denn er kann unmöglich mich meinen. Doch es grölt abermals: „Da kiekt se weiter in ihre Seiten. Ick rede mit dia.“ Ok, der meint wohl doch mich. Ich schaue also wieder auf, erbarme mich und schüttele mit dem Kopf. Dann widme ich mich abermals meinem Buch, weil ich die Sache damit als erledigt betrachte. Doch er scheint das anders zu sehen und brüllt seinem Anrufer entgegen: „Da lächelt se sanft und schüttelt den süßen Kopp. Ick glob et ihr nich.“ Schmetternd wetternd geht er ab. Die Leute um uns herum sind aufmerksam geworden und schauen mich neugierig an. Ja was denn? Noch nie davon gehört, dass man nicht mit fremden Männern mitgehen soll?

Und außerdem: Wer um alles in der Welt hat eigentlich dieses (Ammen)Märchen vom Prinzen auf dem weißen Pferd in die Welt gesetzt bzw. in die Köpfer vieler weiblicher Wesen verpflanzt? Die Realität sieht ja wohl mal ganz anders aus, wie diese Szene eindrucksvoll beweist. Nämlich ernüchternd. Dabei wäre mir der Prinz auf dem weißen Pferd durchaus lieber, als diese eigentümlichen Gestalten. Denn der Prinz hätte es wohl auch drauf, diese Situationen um einiges romantischer zu gestalten…

Aber wenn ich so recht überlege sind es immer nur die Rumpelstilzchen die in meinem Alltag vorbeipreschen, schlurfen, etc. Da gibt es z.B. Penner die nachts im Bus hinter einem sitzen und einem mit ihrem schmierigen Finger im Rücken herumbohren und ins Ohr wispern. Seitdem fahre ich Rad. Da gibt es Exhibitionisten, die meinen an sich herumfummeln zu müssen, wenn man des nachts an ihnen vorbeigeht. Auch da kann das Rad Abhilfe schaffen. Da gibt es Dönerstandinhaber, die mit abgedroschenen Sprüchen wie: „Hey, willste n Döner, macht schöne Frauen noch schöner!“ hinter einem herrufen. Und da gibt es Teenager, die halb so alt sind wie man selbst, die dir auf offener Straße hinterherpfeifen und Sprüche hinterherbrüllen, die du danach erst einmal übersetzen musst: „Ey, du bist ma vierlagig lecker.“ Vielen Dank für die Blumen, aber wo bleibt denn nun der Prinz?