Vorsicht, Ansteckungsgefahr!

Ich habe ein neues Hobby! Ich irritiere und animiere Menschen. Mit einem Lächeln. Ja, einmal angefangen, kann man gar nicht genug davon bekommen. Es ist wie eine Glücksdroge. Oder wie eine ansteckende Krankheit, die zwar eine gewisse Inkubationszeit hat, dann aber ganz plötzlich beim neuen Wirt ausbricht.

Ja, es ist schon faszinierend, was man mit einem einfachen Lächeln alles bewirken kann. Das Wetter ist schlecht, die Menschen rennen griesgrämig von A nach B und mittendrin ich. Mit einem Lächeln auf den Lippen. Weil ich zwischen der dicken Wolkendecke etwas Blau entdeckt habe, weil ich gerade zufrieden bin, weil ich an einen tollen Menschen denke, weil ich gute Musik höre, die mich von innen kitzelt, mich wie eine Woge der Zufriedenheit durch die anonyme Großstadt trägt und mich von innen heraus strahlen lässt. In Form dieses Lachens. Und als ich mir dessen bewusst werde, wird das Lachen nur noch breiter. Es ist nicht so ein schüchtern aufgesetztes, weil man sich sagt „Jetzt geh ich mal freundlich durch die Gegend“. Das funktioniert meistens nicht. Nein, es ist eines was sich auf dem ganzen Gesicht ausbreitet. Was die Augen leuchten lässt und die Mundwinkel wie an Gummischnüren nach oben zieht. Was mich regelrecht durch die Gegend schweben lässt. Und es lässt mich die Leute anschauen. Und selbst wenn diese auf den Boden starren, muss dieses Lächeln etwas Magisches haben, denn sie heben den Kopf und schauen zurück. Zunächst etwas irritiert. Blicken sich um, ob hinter ihnen jemand läuft, den ich meinen könnte. Und wenn sie sich dann vergewissert haben, dass sie mit ihrer Vermutung falsch lagen, heben sich auch ihre Mundwinkel. Mal ganz langsam und zaghaft, mal schneller. Mal zurückhaltend, mal offen. Und für einen kurzen Augenblick teilen sich hier zwei völlig Unbekannte einen unglaublich schönen Moment. Lassen sich für eine kurzen Augenblick teilhaben an ihrem Leben im anonymen Moloch Großstadt.

Lächeln ist also ansteckend, sofern es wirklich von Herzen kommt!

Und genauso ist es mit dem Lachen. Kennt ihr so Momente, wo man mit Freunden zusammensitzt und sich plötzlich mitten in einem Lachflash befindet. Meist ist es nur ein Wort, eine Erinnerung oder ein alberner Moment und schon prustet man gemeinsam los und es gibt kein Halten mehr. Ein herrliches Gefühl. Ich erinnere mich an Tage an denen ich mit einer Freundin durch die Stadt lief oder fuhr und wir ununterbrochen Lieder wie „Auf der Mauer, auf der Lauer,…“ sangen oder Kurt Krömer und seine Abhandlung der Eintagsfliege bzw. seiner Pöbelattacken a la „Do Piepmatz“ imitierten. Die Gesichter derer, die uns über den Weg liefen werde ich nicht vergessen. Manche schauten uns nur an als würden sie sofort die Männer mit den weißen Jacken rufen wollen, andere freuten sich angesteckt von unserer guten Laune einfach mit und lächelten.

Schwieriger wird es, wenn man sich in einer Situation befindet, in der Lachen unangebracht ist. Ich erinnere mich da an ein Seminar, in dem ich neben einer Freundin saß. Ich weiß nicht mehr worum es ging, aber da war plötzlich dieses Kitzeln im Bauch. Dann ein Blick und plötzlich war das Kitzeln einfach nicht mehr zu unterdrücken. Wir mussten kichern. Hinter vorgehaltener Hand und mit dem Versuch es zu unterdrücken wurde es nur immer mehr. Ich wundere mich noch heute, dass wir nicht explodiert sind. Aber noch heute breitet sich ein Grinsen auf meinem Gesicht aus, wenn ich daran denke.

Manchmal ist es aber auch nur eine ansteckende Lache, die das eigene Zwerchfell kitzelt und einen ebenfalls zum Lachen bringt. Oh ja, da gibt es ganz außerordentliche Exemplare. Manche glucksen, andere rattern wie eine Kanone, wieder andere kichern spitzbübisch vor sich hin. Da bekommt Lachyoga eine ganz andere Bedeutung. Fast wie eine Massage, nur eben für den Geist.

Fakt ist, wenn man sich in einer Situation wohl fühlt, eine Bindung zum Lachenden hat oder bereit ist eine kurze Bindung zu einem anonym Lächelnden einzugehen, kann Lachen eine ohnehin schöne Bindung intensivieren, einen wahnsinnig intimen Moment schaffen, etc. Lachen kann (Herzens-)Türen öffnen und ist dadurch nicht nur gut für die eigene Seele. Es kann die eigene Freude sogar noch dupli- bzw. sogar multiplizieren. Denn das eigene Glückgefühl wird nur noch verstärkt und intensiviert, wenn das Gegenüber mitlacht oder lächelt.

In diesem Sinne: Für mehr Lächeln und Lachen in Zeiten der Anonymität.

Weihnachten, der ganz normale Wahnsinn

Weihnachten und/oder Silvester in Familie… A Wahnsinn! Filme wie „Die Familie Stone“, „Der Grinch“, „Die Weihnachtsgans Auguste“ oder „Ein Herz und eine Seele“ veranschaulichen mehr als deutlich, dass Weihnachten und Silvester in Familie nur all zu oft den innerfamiliären Wahnsinn zu Tage fördern. Da passieren die kuriosesten Dinge. All die aufgestauten Emotionen und Erlebnisse des letzten Jahres bahnen sich ihren Weg ins familiäre Wohnzimmer und lassen infolge dessen so manches  Heim wie eine Irrenanstalt anmuten.

Auch meine Familie ist nicht davor gefeit. Für gewöhnlich sind es aber so einfache Dinge wie das Verstecken des Jesuskindes aus der aufgestellten Krippe, das Ansprechen eines falschen Themas oder das Abfackeln des Tannenbaums, was den Wahnsinn ausbrechen lässt. Und das erstaunlicher Weise à la „Und täglich grüßt das Murmeltier“ jedes Jahr aufs Neue. Dieses Jahr allerdings passierten wirklich wundersame Dinge in meiner Familie. Ich hätte eine Kamera aufstellen sollen. Filmreif! Aber von vorn…

Kennt ihr die beiden Opi’s aus der Muppetshow? Die, die immer auf dem Balkon hocken und sich gegenseitig behacken? Ich auch. Und zwar die Originale. Diejenigen, die wohl als Inspiration und Anstoß zur Kreation dieser beiden Figuren gelten können. So, und nun stellt euch die „Muppetshow“ kombiniert mit „Requiem for a Dream“ vor. So ungefähr kann man sich die familiären Stunden meiner Familie zu diesem Weihnachtsfest vorstellen: Erst erfand man eine neue Droge. Genauer gesagt eine neue Lachdroge. Ja, bei uns trinkt man nicht mehr. Nein, man inhaliert Glitzer und konsumiert nicht-fleischbeschaute Enten. Und dann behackte man sich wie die zwei Opi’s von der Muppetshow.

Alles begann mit Glitzerpapier… Man saß besinnlich bei Kerzeschein zusammen, kniffelte, unterhielt sich über Gott und die Welt und ganz plötzlich ging die Post ab. Ich wusste nicht wie mir geschah, denn um mich herum begann es zu glucksen und zu kichern. Ohne für mich erkennbaren Grund. Aber den gab es natürlich. Nämlich das Glitzerpapier. Meine Familie hatte ein wenig zu sehr den Glitzerstaub diverser Geschenkverpackungen inhaliert. In Kombination mit dem vorherigen Verzehr von nicht-fleischbeschauten Enten wirkt die Droge sogar doppelt so stark.

Zum Verständnis ein kurzer Einschub. Nicht-fleischbeschaute Enten sind solche, die keiner Lebensmittelprüfung unterzogen wurden. Denn wie mir mitgeteilt wurde ist dies ein Beruf den Veterinärmediziner ausüben können und der sich via Ausschreibung tatsächlich ‚Sachbearbeiter für Fleischbeschau‘ nennt. Interessant. Nun macht der Körperkult nicht einmal vor Tieren halt ;P Aber zurück zu den ominösen Vorgängen in meiner Familie.

Da saß ich also zwischen kichernden, glucksenden Familienmitgliedern. Und auch sonst fand ich das Verhalten etwas absonderlich. Denn ja, die Droge hat auch Nebenwirkungen: Von Sprachstörungen, über Stimmungsschwankungen und Übersprungshandlungen, hin zu einem ziemlich heftigen Absturz. Das dopen mit Glizterstaub ist also eine zwielichtige Sache. Da wurde gestottert, sich umständlich erklärt, aneinander vorbeigeredet und genauso plötzlich wie die Droge wirkte, ließ ihre Wirkung auch wieder nach und es kehrte bedrückende Stille ein.

Zur Veranschaulichung dessen, hier die Gesprächsaufzeichnung der letzten Rauschminuten, die während des Spielens entstanden.

Muppet#1 würfelt vier Vieren und freut sich euphorisch: „Das is ja nen Ding!“ Muppet#2 unterbricht den eigenen Lachkrampf für ein Brummen. Muppet#1 ist entrüstet über die nicht geteilte Euphorie und beschwert sich: „Immer diese Gleichgütigkeit!“ Daraufhin lässt sich Muppet#2 doch auf einen Kommentar herab: „Is doch egal!“ Hau! Na wenn das mal nicht ein Dialog ist. Gekonntes Aneinandervorbeireden würde ich sagen. Aber es geht auch anders, denn Muppet#1 hält die plötzliche Zurückhaltung für den Nachlass der Droge und bietet Muppet#2 Nachschub an: „Soll ich noch ein bisschen stauben?“, reibt dabei die Glitzergeschenktüte über den Tisch. Muppet#2 zeigt jedoch noch immer keine Stimmungsaufhellung. Also legt Muppet#1 noch einmal nach, kramt das Goldpapier heraus: „Das ist diesmal Goldstaub!“ Wouw! Das Premiumdope wird ausgepackt, denke ich mir. Aber so wahllos verteilt ist einfach nicht angemessen. Das denkt sich wohl auch Muppet#2, springt auf und verschwindet auf dem Klo. Muppet#1 fängt unterdessen wie wild an zu rechnen, im Kreis. Und ich? Ich sitze da und wünsche mir alltägliche Drogen zurück. So’n Gläschen Wein wär’ doch jetzt nicht schlecht!?

Und welche Drogen konsumiert ihr so zu Weihnachten?

Schau mir in die Augen Kleines/r

An und für sich ist der Blick in die Augen eines anderen Menschen eine feine Sache. Schließlich kann man viel in den Augen eines Menschen ablesen. Mehr sogar, als man selbst immer zu glauben scheint. Ja, so Augen können Bände sprechen. Nicht nur, dass der Blick und alles was in ihm liegt etwas über den Menschen und dessen Geschichte erzählen kann. Nein, viel interessanter ist die Tatsache, dass die verschiedenen Augenfarben ebenfalls etwas über den Charakter verraten sollen. Ja, googelt doch mal, da findet man spannende Einordnungen.

So werden Menschen mit braunen Augen z.B. Eigenschaften wie Ehrlichkeit, Humor und Treue zugeschrieben. Außerdem gelten sie als gute Zuhörer und angenehme Gesprächspartner. ‚Besitzern’ grüner Augen sagt man nach, sie seien eher passive Charaktere, die sich sehr gern zurückziehen, genügsam sind, ungern Entscheidungen treffen und deshalb viel grübeln. ‚Träger’ blauer Augen hingegen gelten als leidenschaftlich und sollen oft einen romantischen Charakter haben. Als gefährlich wiederum werden blaugrüne Augen empfunden, blaugraue Augen stehen dafür für Heiterkeit und gute Laune. Allerdings soll das oft vorgespielt sein, da Menschen mit blaugrauen Augen oft unglücklich sind. So die ‚Vorurteile’ zu diversen Augenfarben. Lustig ist jedoch, dass unterschiedliche Augenfarben auch unterschiedliche Reaktionen hervorrufen können.

Ich für meinen Teil habe blaue Augen. Und ich halte mich für einen wenig furchteinflößenden Menschen. Je nach Stimmung sind meine Augen etwas getrübt und verraten, dass da schon einiges erlebt wurde, oder aber sie funkeln, sprühen und lachen und zeigen, dass ich den Moment gerade sehr genieße. Mit einer geänderten Farbe jedoch erzählen sie scheinbar ganz andere Dinge…

…sie verbreiten Angst, Schrecken und Erfurcht. Zumindest wenn sie Schwarz sind. Aber von vorn:

Angesichts der bevorstehenden Halloweenparty habe ich mir dieses Jahr zum ersten Mal wirklich Gedanken um eine Kostümierung gemacht. Nach stundenlangem Stöbern, hin und her überlegen, abwägen und Budgetieren ist der Entschluss gefallen. Eine Mumie soll es sein. Eine Mumie mit leerem Blick. Schließlich weilt sie ja nicht mehr unter den Lebenden. Da mein Blick aber eben alles andere als untot ist, beschließe ich ihn durch ein paar einfache schwarze Kontaktlinsen dem Kostüm entsprechend anzugleichen. Und da ich noch nie zuvor in meinem Leben Kontaktlinsen getragen habe, beschließe ich sie Probe zu tragen. Ein Fest, wie ich feststellen sollte…

Bereits als ich das Haus verlasse der erste Zwischenfall. Eine Horde Kinder hat es sich vor der Tür gemütlich gemacht um zu klingeln und nach Süßem zu verlangen. Als ich die Tür öffne brüllt mir also ein Chor schnattriger Stimmen entgegen: „Süßes oder Saures.“ Ich hebe einfach nur meinen Blick und noch ehe ich etwas sagen kann, fangen einige der eben noch so vorwitzigen Kinder an zu kreischen, andere machen große, ehrfürchtige Augen und gehen drei Schritte zurück. Da ich sonst nie solche Reaktionen unter Kindern hervorrufe, schreibe ich es mal meinem dunklen Blick zu und mache mich lieber schnell vom Acker, bevor hier noch jemand ein Trauma erleidet.

Die nächste Begegnung dieser Arte wartet ein paar Straßenecken weiter. Dieses Mal ist es eine Horde Teenies, die zwar nicht verkleidet, aber mit Totenkopf- und Vampirgesichtern geschminkt, über den Gehsteig wankt. Denen hat man wohl eher Saures anstatt Süßes gegeben. Oder Beides, damit das Saure schneller ins Blut übergeht. Dürfen die überhaupt schon trinken? Tstststs. Egal, zurück zum Eigentlichen. Um sie nicht in ihren angeregt-angeheiterten Gesprächen zu unterbrechen (und ja, ich gebe es zu, auch weil ich keine Klingel besitze), schlängele ich mich mit dem Rad so gut es geht an ihnen vorbei. Quittiert wird das ganze Unterfangen mit der hysterischen Stimme eines Mädchen: „He macht mal Platz, da will ein Mensch vorbei.“ Wie süß, denke ich mir. Sie haben bereits schon so viel getrunken, dass sie mit der Schminke in ihrem Gesicht verwachsen sind. Sie hält sich wohl für einen Vampir. Und Vampire kann ja bekanntlich kaum etwas umhauen. Außer Knoblauch und Holzpflock vielleicht. Oder? Habe ich beides eh nicht dabei. Aber ich habe meinen Blick. Ich hebe also meinen Blick und bedanke mich ganz höflich und harmlos fürs Platz machen. Und ich löse folgende Reaktion aus. Das Mädchen macht einen entsetzten Sprung zurück. Ups! War ich das? Sorry, ich konnte ja nicht ahnen, dass Vampire inzwischen auch Angst vor dämonischen Augenaufschlägen haben. Und während ich im Vorbeifahren in mich hineinkichere, höre sie entsetzt nach Luft japsen:  „Habt ihr der ihre Augen gesehen?“ Doch sie scheint allein mit ihrer Angst. Ein Junge beruhigte sie: „Komm ma runter und trink das nächste ma n Schluck weniger.“

Die Krönung des Ganzen kommt aber noch. Ich sitze gemütlich mit ein paar Freunden in einem irischen Pub und genieße den Abend. Das Licht ist schummrig, so dass man meine Augen wohl auch gar nicht wirklich sieht. Zum Glück, denn beim Weg auf die Toilette bzw. zurück zum Tisch provoziere ich Tote und Verletzte. Natürlich nicht absichtlich! Unbekümmert verlasse ich das Frauenklo. Es ist im Keller und man muss eine lange Treppe nach oben steigen. Vor mir läuft ein junger Mann in Anzug. Er dreht sich um. Beim Blick in meine Augen stolpert er und fällt fast die Treppe herunter. Du liebe Güte! Vor lauter Schreck reiße ich meine Augen noch weiter auf. Und er? Er strauchelt abermals und muss sich am Geländer festhalten. Betreten blicke ich zu Boden. Ich wusste nicht, dass mein dämonischer Blick das Potenzial besitzt Männer aus den Latschen zu heben… Wenn das sonst mal der Fall wäre, hehe. Und da keimt eine Idee in mir auf…

…da stehen doch demnächst noch wichtige Vertragsgespräche an. Vielleicht sollte ich…

Humor macht sexy

Gerade las ich die Schlagzeile: „Humor macht sexy.“ Was für ein Klopper. Mir jedenfalls schossen sogleich etliche Fragen in den Kopf und tanzen dort nun lustig Polka. Machen wirklich ausnahmslos alle Arten von Humor sexy oder nur bestimmte? Inwiefern wirkt Humor sexy? Und, und, und…. Wissbegierig konsumierte ich also den Artikel und musste dabei, wie so oft, einfach nur den Kopf schütteln. Interessant ist nämlich, wie der Artikel dieses eigentlich jubelwürdige Ergebnis – Hallo, Humor macht sexy, dass bedeutet es ist etwas dran an der Aussage ‚Es kommt auf die Inneren Werte an!‘ – belegt. Fakt ist, der Artikel kann damit sehr wohl die humorvolle Seite eines Jeden erwecken, nämlich die Lachmuskeln.

Gehen wir also näher ins Detail der Studienergebnisse. „Sie suchen noch einen Partner? Dann lachen Sie!“, „Ihre Haare sitzen heute schlecht? Und das, obwohl Sie ein Date haben? Kein Problem, lachen Sie einfach drüber!“, um nur zwei Situationen zu zitieren, die besagter Artikel als ‚man besitzt Humor‘ ausweist. Na wunderbar… Das klingt ja wie Lachyoga. Herzlich willkommen in der Esoterik. Erstens: Lachen allein macht meiner Meinung nach noch lange keinen Humor aus! Zweitens sind 250 Probanden ebenfalls meiner Meinung nach nicht unbedingt repräsentativ. Und Drittens: Humor wirkt sicherlich anziehend, aber der Grund dafür ist bestimmt nicht die Gabe über schlecht sitzende Haare oder ähnliche alltägliche Malörchen schmunzeln zu können. Natürlich ist mir bewusst, dass besagte Situationen wohl aussagen sollen: ‚Wer Stärke und Selbstbewusstsein besitzt und über Malörchen wie diese lachen kann anstatt zu weinen, der ist bei sich selbst und wirkt damit attraktiv und eben auch sexy.‘ Aber trotzdem, warum muss man denn gleich wieder alles auf die Beziehungsschiene ziehen? Als wenn Humor nur für Partner-Suchende von Belang wäre. Und als ob es bei der Partnersuche wirklich nur auf Humor ankäme…

Aber es kommt noch besser. Männer, so die Aussage des Artikels weiterhin, würden Humor guten Aussehens vorziehen, weil Witz noch mehr als der äußerliche Zustand einer Frau ‚Jugend und Fruchtbarkeit‘ signalisiere. Hm… Und warum stehen dann so viele Männer immer nur auf die schönen Frauen? Frauen hingegen fänden humorvolle Männer attraktiver als Schöne, weil sie in verspielten Männern eher ihren Wunsch nach einem nicht aggressiven Partner erfüllt sähen. Die Chance dass diese Männer ihrem Nachwuchs also keinen Schaden zufügen ist größer als bei nicht humorvollen Männern. Also bei aller Liebe… Ihr wollt mir doch nicht erzählen, dass Frau (und eben auch Mann) beim Kennenlernen die für sich attraktiv wirkenden Männer (bzw. Frauen) ausklammert weil sie schädlich für potenziellen Nachwuchs sind?! Also ich checke jedenfalls beim ersten Kennenlernen nicht zu aller erst ab, ob das Gegenüber meinen potenziellen Nachwuchs gefährden könnte. Aber vielleicht sollte man das hin und wieder tun, denn wer den Nachwuchs gefährdet, gefährdet vielleicht auch die eigene Persönlichkeit? Hm… Sollte mir das also zu denken geben? Dennoch bin ich der Meinung, dass man sich beim ersten Blick natürlich immer auch für Diejenigen interessiert, die einen optisch ansprechen (und da liegt natürlich im Auge des Betrachters, was anziehend und sexy wirkt). Aber gut, das Eine (Optik) muss ja das Andere (Humor) nicht ausschließen. Oftmals ist es aber leider nicht der Fall und man fällt erst einmal auf die nette Fassade herein, hinter der sich dann Abgründe verbergen… ;P

Fazit des Artikels ist es dann: „Lachen ist nicht nur gesund und macht sexy, sondern hilft uns auch, den perfekten Partner zu finden!“ HaHaHaHa…. in Endlosschleife. Also wirklich! Wir haben ja kapiert, dass Humor anziehend wirkt, aber ich denke da gehört weitaus mehr dazu, als die Bereitschaft über sich lachen zu können und nicht alles bierernst zu nehmen. Mir ist durchaus bewusst, dass hier lediglich steht ‚hilft‘. Und mir ist auch klar, dass der Artikel wohl weniger auf die Situation des eigentlichen, ersten Kennenlernens abzielt, als vielmehr auf ein ‚man kennt sich schon länger und lernt den anderen zu schätzen‘. Dennoch! So einfach ist das eben nicht. Oder warum gibt es so viele humorvolle Singles? Na, na?

Ein Freund offenbarte mir angesichts dieser Frage, dass Humor und Sexyness oftmals zu viel des Guten sind. Wie jetzt? Ich bekam große Kulleraugen mit tausend Fragezeichen darin. „Na humorvoll UND sexy zusammen macht Angst.“ Puh, wenn das so ist… Dann beweine ich an dieser Stelle all Diejenigen, die beides besitzen und noch keinen Partner haben. Eure Chancen durch euren Humor Jemanden anzusprechen sind also eingeschränk ;P

Schlussendlich muss ich wohl wieder einmal hinnehmen, nicht auf all meine wissbegierigen Fragen eine zufriedenstellende Antwort zu erlangen. Denn letzten Endes liegt auch hier wieder einmal Alles im Auge des jeweiligen Betrachters. Eines bleibt aber festzuhalten, dass es nichts bringt sich an bestimmten Eigenschaften zu verbeißen und diese katalogartig zu erwirtschaften, denn Perfektionismus wirkt verbissen und demnach unsexy. Und wer krampfhaft versucht Humor zu versprühen tut wahrscheinlich alles Andere als das. Und letztlich spielt wie immer vieles Zusammen. Also sollten wir uns, inklusive mir, wohl einfach über diese neue bahnbrechende Erkenntnis freuen. Juhu! Immerhin haben so also auch die schrägsten Typen die Chance Jemanden zu bezirzen. :) Es lebe der Humor!!!

Nachtrag: DIESER ARTIKEL IST MIT HUMOR ZU NEHMEN ! :)

Hallo Lachmuskeln!

Lachen ist gesund! Es setzt nicht nur Glückshormone frei, sondern stärkt auch Immunsystem und Muskeln. Und wer lacht wirkt gleich viel sympathischer. Doch so richtig herzhaftes, befreites, unbefangenes Lachen hat in der heutigen Zeit eher Seltenheitswert bekommen. Zumindest unter Erwachsenen. Lediglich Kinder können ihrem Lachinstinkt frei folgen. Und sind deshalb auch ausgeglichener, so belegen wissenschaftliche Studien zu diesem Thema. Nicht umsonst wird Lachen inzwischen auch als Therapieform eingesetzt. Ganz zu schweigen von den befremdlichen Angeboten von Lach-Yoga-Kursen oder derlei Scherze.

Was heute jedoch weit verbreitet ist, ist das Lachen hinter vorgehaltener Hand. Das schadenfrohe bis hin zum Aus-Lachen. Aber ist Lachen über das „Leid“ Anderer auch gesund oder fällt es irgendwann auf einen selbst zurück? Ich würde sagen, man muss differenzieren. Zwar ist wissenschaftlich bewiesen, dass es egal ist, ob es ein echtes oder falsches Lachen ist – der Körper profitiert so oder so davon – aber für Geist und Gewissen macht es meiner Meinung nach sehr wohl einen Unterschied. So mag ein höhnisches, gehässiges, schadenfrohes Lachen für den Moment der Produktion von Glückshormonen dienen, ist aber gelinde gesagt nicht sehr nett und führt früher oder später zu einem schlechten Gewissen. Dann bleibt ein ungutes Gefühl und all die gerade frisch getankten Glückshormone lösen sich augenblicklich wieder in Luft auf. Wie gewonnen so zerronnen…

Ein neckisches, der komischen Situation wegen spontanes Lachen, kann jedoch getrost als legitim durchgewunken werden. Auch wenn die Situation für die „Belächelten“ weniger lustig ist, als für den Lachenden. Aber was soll man machen. Und schließlich ist Lachen ja eben gesund. Also immer raus damit. Denn die Situationskomik ist und bleibt eine der schönsten, wirkungsvollsten und instinktivsten Lachbereiter. Und so kann es passieren, dass man sich ganz plötzlich und unfreiwillig inmitten einer Komödie befindet, wo ein Running-Gag dem nächsten folgt. So kürzlich erst bei mir.

Und wann habt ihr das letzte Mal so richtig herzhaft lachen müssen? Zu lange her? Dann begebt euch bei Dämmerung in den Volkspark Friedrichshain…

Tatort – Märchenbrunnen im Volkspark Friedrichshain. Tatzeit – Dämmerung. Opfer – ahnungslose Spaziergänge und Partyvolk. Täter – Stufen. Zeugen – meine Begleitung und ich. Tathergang – Ok, da werde ich dann mal etwas ausführlicher. Ein lauer Sommerabend. Das Sonnenlicht neigt sich dem Ende zu und taucht die Stadt in nächtliches Dunkel. Völlig ahnungslos und unbefangen saßen wir da auf dem Rand des Märchenbrunnens, mitten in ein Gespräch vertieft, als die ersten Spaziergänger den Park verließen. Nicht jedoch ohne vor unseren Augen ins Straucheln zu geraten. Das erste „Ups“ entfleuchte und wir wurden aufmerksam. Die im Dämmerlicht kaum auszumachenden Stufen waren Schuld. Und so folgten nun Ausrufe wie „Upsala“, „Hups“, „Ahia“ oder auch nur Gelächter & Gekicher im Minutentakt. Nahezu jeder Passante stolperte. Und wir lachten. Zunächst noch in uns hinein. Dann mit wachsender Begeisterung. Einfach zu komisch, wie plötzlich alle vom harmlos Spazierenden zum torkelnden Gleichgewichtsuchenden oder Interpreten des sterbenden Schwans wurden. Nein ich war nicht schadenfroh. Und nein, ich habe mich auch nicht an fremdem Leid gelabt. Aber es war doch einfach herzerweichend. Vor allem als meine Begleitung ein Licht herausholte und den Spaziergängern damit den Weg weisen wollte. Nun war komplette Verwirrung angesagt. Hielten sie das Spotlight für ihre Bühne? Für ihre drei Sekunden Ruhm? In jedem Fall wurden ihre Lufttritte immer tollkühner. Um uns nicht zum Mittäter zu machen, stiegen wir darauf um, die herannahenden Personen verbal auf den drohenden Abstieg aufmerksam zu machen. Jedoch ohne Erfolg. Man überhörte uns einfach und stolperte lustig weiter. Ok dachte ich mir, wer nicht hören will muss fühlen. Und so widmete ich mich nun ohne Skrupel dem Training von Zwerchfell und Bauchmuskulatur. Ich folgte meinem inneren Instinkt und kicherte herzhaft. Dennoch machte ich beim verlassen des Tatortes drei Kreuze, nicht Zeuge eines schmerzhaften Abstiegs geworden zu sein. Und ich hatte es bereits geahnt… Gerade noch hatte ich es gesagt… Und dann stolperte ich als selbsterfüllende Prophezeiung über die letzte Stufe. Und mein Kichern wurde zu herzhaftem Lachen…

Hach ja…. Lachen ist ja so gesund :)