Stille Wasser sind tief bzw. Kleine Städte haben’s in sich

Man glaubt gar nicht, was einem so alles in einem kleinen Städtchen in Sachsen-Anhalt passieren kann. Wie sagt man so schön „Stille Wasser sind tief“ und vielleicht lässt sich das ja auch auf Städte übertragen. So nach dem Motto „Kleine Städte haben’s in sich“. Obwohl es eigentlich nicht das Städtchen an und für sich ist, sondern eher die Stadt als Schauplatz. Aber von vorn.

Es war ein kalter Winterabend. Die Straßen vereist, die Nasen und Gesichter der Menschen rot. Man verkroch sich ins Warme. So auch mein Freund und ich. Wir hatten es uns bei einem kleinen Italiener in der Innenstadt gemütlich gemacht und gerade mit dem Essen begonnen, als am Nebentisch ein auffallendes Pärchen Platz nahm. Optisch stachen sie einfach aus dem Rest der Leger und winterlich gekleideten Menschen heraus. Sie, schätzungsweise Mitte vierzig, im roten Kleinen mit Ausschnitt bis zum Bauchnabel. Passend dazu rote Fingernägel, rote Pumps und ganz viel Schminke im solariumgebräunten Gesicht. Er, vielleicht Mitte/Ende dreißig, mit tiefem V-Ausschnitt, Goldkettchen und Oberarmen, die dicker waren als meine Schenkel. Natürlich zugehakt von oben bis unten und natürlich auch solariumgebräunt.

Sorry, aber da musste ich einfach hinsehen. Deshalb fiel mir auch auf, dass sie sich immer wieder lasziv eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich, während er unentwegt an seiner Kette herumspielte. Wie süüüß, selbst Checker und Tussi sind nervös vor einem ersten Date. Denn das war es ganz offensichtlich. Die beiden tauschten sich gerade über diverse Portale und Apps zum Kennenlernen aus. Mein Freund fühlte sich bereits jetzt durch die eigenartige Konversation gestört. „Lass sie doch, die haben ihr erstes Date. Die sind aufgeregt.“, beschwichtigte ich ihn. „Meinst du?“, fragte er und seine Aufmerksamkeit war geweckt. Meine Vermutung sollte sich bestätigen, als die beiden anfingen sich lautstark über den Anfahrtsweg zu unterhalten. Das kleine Städtchen in Sachsen-Anhalt war also die Mitte der beiden. Sie aus Thüringen, er aus Niedersachsen. Alles klar. Aber warum verschlug es sie ausgerechnet in diese kleine Provinzstadt??? Wir sollten es schon bald erfahren…

Auch wenn ich mich bemühte nicht hinzuhören, denn für gewöhnlich gönne ich mir und anderen Leuten ihre Privatsphäre, es ging gar nicht anders. Sie saßen ja auch nur circa zwanzig Zentimeter von uns entfernt und drängten uns ihr Kennenlernen geradezu auf.

Während er nun sein Carpaccio geradezu inhalierte und sie mit einer Pizza kämpfte, erfuhren wir Lebensläufe, Lebensweisen und Hobbies. Sie die erfolgreiche Radio- und TV-Journalistin, die sich inzwischen mit Personal Coaching selbständig gemacht hat, er „macht in Versicherungen und so“. Zudem sei er ein sehr sauberer Mensch. Ja, seine Wohnung sei astrein, genauso wie sein Auto. Ich will ja nichts sagen, aber: War ja klar! Ach ja, und er stehe natürlich auf Fitness. Sach bloß, hätte ich nieeeeemals vermutet.

Anschließend erfolgte ein Monolog über seine wirklich außergewöhnliche Persönlichkeit. Darüber, dass ihn viele als Fake bezeichnen würden, was er natürlich nicht sei. Begleitet wurde sein Monolog nun nicht mehr von Kettenspielerein sondern von Brustkneten. Entschuldigt, wenn ich mich noch einmal einschalte, aber so wie er da saß, war er genau das: Fake. Ich möchte ihm ja gar nicht absprechen, dass er auch ein Wesen hinter seiner Fassade hat, aber das zeigte er hier definitiv nicht. Weiter ging es mit Geldangelegenheiten, seiner Vorliebe zur Technomusik (ja, er sei leidenschaftlicher DJ), sexuellen Vorlieben, etc. pepe. Sie erzählte dafür von ihren zwei Kindern, dass sie eine ganze Wilde gewesen sei und das Abenteuer braucht. Deshalb fände sie es auch überhaupt nicht prickelnd, dass ihre Freundinnen keine Lust mehr auf lange Partytouren durch die Clubs haben. Dafür sei es ja auf der anderen Seite auch gut jemanden Verlässlichen an seiner Seite zu haben.

Ich fragte mich immer mehr, was für ein komisches Date das doch war. Wer wollte bzw. suchte denn jetzt was? Kaum kennengelernt, packten die hier ihren finanziellen Background, ihre partnerschaftlichen und sexuellen Vorlieben, etc. aus. Ich erinnerte mich an mein erstes Date mit meinem Freund. Ich konnte mich beim besten Willen nicht daran erinnern, dass wir uns auch gleich alles aufs Brot geschmiert haben. Aber gut, jedem das Seine. Vielleicht fackelt man im Alter ja auch nicht mehr lange, sondern macht Nägel mit Köpfen. Und während ich mich noch an unsere ersten Dates erinnerte und in einer ganz anderen Welt schwebte, holten mich die Stimmen der beiden zurück. Hatte sie gerade gesagt: „Mein Mann ist da voll tolerant. Erst letzte Woche war ich das Wochenende weg.“? Mein Freund und ich guckten uns wissend an…

Das war kein Date. Das war ein Sexdate! Deshalb auch ihr frivoles Haarsträhnenspiel und sein ständiges Brustgeknete. Deshalb der kleine, unscheinbare Ort in Sachsen-Anhalt, an dem sie wohl niemand vermutete, geschweige denn sehen könnte.

Ich war baff. Also nicht, dass mir nicht bewusst wäre, dass es diverse Portale für derartige Treffen gibt. Und nicht, dass ich so naiv wäre nicht zu wissen, dass diese Seiten hoch frequentiert benutzt werden. Aber Zeuge eines solchen Spektakels zu werden… Mein Freund kam auch aus dem feixen nicht mehr heraus. So aufregend konnte also ein Abend in einer kleinen, knapp 28.000-Seelengemeinde sein. Spannender als der Film, den wir zuvor im Kino geschaut hatten.

Und während ich mich für die kalte Winternacht in meine wärmenden Winterklamotten schälte und darüber nachdachte, ob ihr Mann wohl von ihren kleinen Abenteuern wusste, bekamen wir zum Abschied noch die ultimative Frage dargeboten. „Sag mal, hast du Zimmerpflanzen?“, fragte sie süffisant. Und er antwortete: „Du wirst es nicht glauben, aber ich habe nur künstliche Pflanzen.“

Vorsicht, Ansteckungsgefahr!

Ich habe ein neues Hobby! Ich irritiere und animiere Menschen. Mit einem Lächeln. Ja, einmal angefangen, kann man gar nicht genug davon bekommen. Es ist wie eine Glücksdroge. Oder wie eine ansteckende Krankheit, die zwar eine gewisse Inkubationszeit hat, dann aber ganz plötzlich beim neuen Wirt ausbricht.

Ja, es ist schon faszinierend, was man mit einem einfachen Lächeln alles bewirken kann. Das Wetter ist schlecht, die Menschen rennen griesgrämig von A nach B und mittendrin ich. Mit einem Lächeln auf den Lippen. Weil ich zwischen der dicken Wolkendecke etwas Blau entdeckt habe, weil ich gerade zufrieden bin, weil ich an einen tollen Menschen denke, weil ich gute Musik höre, die mich von innen kitzelt, mich wie eine Woge der Zufriedenheit durch die anonyme Großstadt trägt und mich von innen heraus strahlen lässt. In Form dieses Lachens. Und als ich mir dessen bewusst werde, wird das Lachen nur noch breiter. Es ist nicht so ein schüchtern aufgesetztes, weil man sich sagt „Jetzt geh ich mal freundlich durch die Gegend“. Das funktioniert meistens nicht. Nein, es ist eines was sich auf dem ganzen Gesicht ausbreitet. Was die Augen leuchten lässt und die Mundwinkel wie an Gummischnüren nach oben zieht. Was mich regelrecht durch die Gegend schweben lässt. Und es lässt mich die Leute anschauen. Und selbst wenn diese auf den Boden starren, muss dieses Lächeln etwas Magisches haben, denn sie heben den Kopf und schauen zurück. Zunächst etwas irritiert. Blicken sich um, ob hinter ihnen jemand läuft, den ich meinen könnte. Und wenn sie sich dann vergewissert haben, dass sie mit ihrer Vermutung falsch lagen, heben sich auch ihre Mundwinkel. Mal ganz langsam und zaghaft, mal schneller. Mal zurückhaltend, mal offen. Und für einen kurzen Augenblick teilen sich hier zwei völlig Unbekannte einen unglaublich schönen Moment. Lassen sich für eine kurzen Augenblick teilhaben an ihrem Leben im anonymen Moloch Großstadt.

Lächeln ist also ansteckend, sofern es wirklich von Herzen kommt!

Und genauso ist es mit dem Lachen. Kennt ihr so Momente, wo man mit Freunden zusammensitzt und sich plötzlich mitten in einem Lachflash befindet. Meist ist es nur ein Wort, eine Erinnerung oder ein alberner Moment und schon prustet man gemeinsam los und es gibt kein Halten mehr. Ein herrliches Gefühl. Ich erinnere mich an Tage an denen ich mit einer Freundin durch die Stadt lief oder fuhr und wir ununterbrochen Lieder wie „Auf der Mauer, auf der Lauer,…“ sangen oder Kurt Krömer und seine Abhandlung der Eintagsfliege bzw. seiner Pöbelattacken a la „Do Piepmatz“ imitierten. Die Gesichter derer, die uns über den Weg liefen werde ich nicht vergessen. Manche schauten uns nur an als würden sie sofort die Männer mit den weißen Jacken rufen wollen, andere freuten sich angesteckt von unserer guten Laune einfach mit und lächelten.

Schwieriger wird es, wenn man sich in einer Situation befindet, in der Lachen unangebracht ist. Ich erinnere mich da an ein Seminar, in dem ich neben einer Freundin saß. Ich weiß nicht mehr worum es ging, aber da war plötzlich dieses Kitzeln im Bauch. Dann ein Blick und plötzlich war das Kitzeln einfach nicht mehr zu unterdrücken. Wir mussten kichern. Hinter vorgehaltener Hand und mit dem Versuch es zu unterdrücken wurde es nur immer mehr. Ich wundere mich noch heute, dass wir nicht explodiert sind. Aber noch heute breitet sich ein Grinsen auf meinem Gesicht aus, wenn ich daran denke.

Manchmal ist es aber auch nur eine ansteckende Lache, die das eigene Zwerchfell kitzelt und einen ebenfalls zum Lachen bringt. Oh ja, da gibt es ganz außerordentliche Exemplare. Manche glucksen, andere rattern wie eine Kanone, wieder andere kichern spitzbübisch vor sich hin. Da bekommt Lachyoga eine ganz andere Bedeutung. Fast wie eine Massage, nur eben für den Geist.

Fakt ist, wenn man sich in einer Situation wohl fühlt, eine Bindung zum Lachenden hat oder bereit ist eine kurze Bindung zu einem anonym Lächelnden einzugehen, kann Lachen eine ohnehin schöne Bindung intensivieren, einen wahnsinnig intimen Moment schaffen, etc. Lachen kann (Herzens-)Türen öffnen und ist dadurch nicht nur gut für die eigene Seele. Es kann die eigene Freude sogar noch dupli- bzw. sogar multiplizieren. Denn das eigene Glückgefühl wird nur noch verstärkt und intensiviert, wenn das Gegenüber mitlacht oder lächelt.

In diesem Sinne: Für mehr Lächeln und Lachen in Zeiten der Anonymität.

Oversexed & Underfucked – Wie viel Sex ist zuviel Sex?

Sex ist eines der schönsten Dinge der Welt, heißt es. Richtig, sage ich. Aber nur, wenn man ihn auch hat. Was damit gemeint ist?

Ein Bespiel: Letztens an einem Sonntagmorgen. Ich liege in meinem Bett und überlege mir, was ich so mit dem Tag anfangen möchte. Meine Gedanken kreisen und der Blick aus dem Fenster sagt: Im Bett bleiben. Mein Gefühl sagt: Im Bett bleiben ist aber nur spannend, wenn man nicht allein im Bett bleiben muss… Und als wenn meine Obermieterin auf dieses mentale Stichwort gewartet hätte, tönen von oben her komische Geräusche. Als würde jemand den Boden schleifen. Aber halt, da gesellen sich noch ein paar andere Geräusche dazu. Menschliche „Ahs“ und „Ohs“. Die haben Sex. Ich bin sprachlos. Also nicht, dass Sex haben so ungewöhnlich wäre. Und nicht, dass ich ihr und ihrem Gespielen die körperliche Ertüchtigung nicht gönne, aber bitte nicht, wenn ich keinen habe. Unglaublich…

Ich nehme es zum Anlass mal genauer über das Thema nachzudenken. Denn mir fällt auf: Das Thema ‚Sex‘ kommt in der letzten Zeit sehr häufig auf den Tisch. Kaum eine Party wo nicht irgendwer darüber spricht. Allerdings komplett unpersonalisiert. Alle tönen sie laut, nur auf sich selbst bezogen werden sie schweigsam. Warum ist das so habe ich mich gefragt?

Vielleicht liegt es an der Übersexualisierung unseres Alltags? Denn in den Medien wird Sexualität und Intimität immer tabuloser zelebriert. Wir wissen wie „One Night in Paris“ war, dass Patrick Nuo an Sexsucht litt und dürfen uns ständig elektronisch oder menschlich verfeinerte Astralkörper von Michaela Schäffer & Co. ansehen. Uns wurde verklickert, dass eine ausgefallene Intimrasur das Sexleben aufpeppen kann, wir erfahren über immer neue Spielarten bis hin zu Abartigkeiten und I-Phones werden nicht selten zu Pornophones. Prima! In der Sexualkultur der Gegenwart scheinen Technik, Absurdität und Event an vorderster Stelle zu stehen. Was dabei ein wenig abhanden zu kommen scheint, ist die Basis aller erotischen Begegnung: Hingabe und ein ehrlicher, entspannter Austausch. Wir werden also ständig und überall mit dem Thema Intimität, Körperlichkeit und Sex konfrontiert. Sex findet scheinbar immer und überall statt. Nur eben oft nicht in der Realität…

‚Oversexed and underfucked‘, so der von Ariadne von Schirach geprägte Begriff für die diese Entwicklung. Und davon sind nicht nur Singles, sondern auch Paare betroffen. Vielleicht sogar noch schlimmer als ein Single. Denn im Fernsehen tummeln sie sich zu Hauff, die schönen Pärchen – flacher Bauch, vollbusig, straffe Haut, eben einfach sexy. Auch aus den Magazinen lächeln sie, die glücklichen Pärchen, die erzählen wie oft und wie gut es bei ihnen im Bett läuft. Man könnte den Eindruck bekommen sie täten nichts anderes den ganzen Tag. Und die Verschiebung von Realität und vorgeschobener Realität beginnt nicht erst beim Sex, sondern bereits bei der bloßen Körperlichkeit. Wer geht heute noch problemlos nackt in die Sauna ohne sich in diverse Handtücher zu verhüllen? Wer zieht sich noch arglos vor anderen um?  Wer fühlt sich nackt wirklich schön, wenn Ansprüche ans Aussehen von Brüsten, Hinterteilen, Schamlippen und Oberschenkeln immer verzerrter und lebensferner werden Kaum einer. Man tut offen, ist es aber oftmals nicht und brütet dann im stillen Kämmerlein den Frust aus. Ein weiteres, damit einhergehendes Phänomen: Die Medien publizieren „Nur attraktive Frauen und Männer haben Sex.“. Dass setzt jedoch nicht nur diejenigen unter Druck, die meinen nicht attraktiv genug zu sein, sondern auch diejenigen, die als attraktiv gelten.

Druckaufbau, an allen Ecken und Enden. Ansprüche, die nicht erfüllt werden können. Viele denken sie müssen sonst etwas leisten. Denken, sie müssen aussehen wie ein Pornostar. Kein Wunder also, dass der eine oder andere schiss davor bekommt. Versagensängste und Schamgefühl erhalten den Einzug in die Betten, etc. Enttäuschungen vorprogrammiert. Und anstatt dann einfach Sex zu haben, verkneifen sie es sich. Oder sie haben welchen, sind aber so gestresst, dass sie nicht loslassen können. Weil sie ständig daran denken, dass sie es tun müssen. Weil etwas nicht mit ihnen Ordnung sein könnte, wenn sie nicht jeden Tag Lust verspüren. Wenn sie nicht immer das halbe Kamasutra durchzuexerzieren wollen. Wenn nicht jedes Körperteil so makellos aussieht wie in den Hochglanzzeitschriften und Dauerwerbesendungen. Und dann kommt der Frust statt die Lust. Denn die Erwartung, die sie an sich selbst gestellt haben, bleibt eine Erwartung. Dabei heißt es doch nicht umsonst: „Übung macht den Meister.“

Noch vor ein bis zwei Jahren trafen sich ganze Frauencliquen zum gemeinsamen Zelebrieren von „Sex & The City“, einschließlich Austausch eigener Erfahrungen. Vor ein paar Jahren noch klopften sich Männer auf die Schulter, wenn sie tolle Frau erobern konnten (und damit meine ich nicht nur fürs Bett). Unlängst scheint diese Welle abgeebbt. Oder wer traut sich heute noch seine Freundin oder seinen Freund direkt zu fragen: Was geht bei dir so? Bist du mit dir und deinem Sexleben zufrieden? Nicht, dass jetzt hier ein falscher Eindruck entsteht. Sexualität ist natürlich eine intime Sache! Und wer möchte sich schon gern unter die Bettdecke gucken lassen? Das ist damit aber auch nicht gemeint. Natürlich muss man mit seiner Sexualität nicht hausieren gehen. Und natürlich will man auch gar nicht von jedem Freund wissen was und wie er es so hinter verschlossenen Türen treibt. Das auffallende ist aber eben: Eigentlich reden ja alle darüber. Da werden Geschichten von Bekannten eines Bekannten eines Bekannten erzählt. Da wird über die neusten Pornos und Pornosternchen getratscht. Da wird auf Sexmessen gerannt. Aber man selbst hält sich bedeckt. Mitunter scheint manchen Menschen ihr Sexleben sogar so peinlich zu sein, dass sie Liebschaften vertuschen und verschweigen. Aus Angst man könnte darüber reden, sich lustig machen oder Details in Erfahrung bringen wollen. Und dann sind sie oft nicht nur total angespannt und können das Toben durch die Betten kaum bis gar nicht genießen, sondern sie verletzten damit oft auch ihr gegenüber. Denn was soll man schon davon halten, wenn man wie Staub unter den Teppich gekehrt wird?

Kein Wunder also, dass die Sexualisierung des Alltags zu einem Überdruss führt. Dass auch wenn die Öffentlichkeit immer enthemmter wird, privat eine Rückkehr zur ‚Prüderie‘ stattfindet. Um sich nicht messen zu müssen. Um sich nicht in die Karten schauen zu lassen. Um möglichen Fragen aus dem Weg zu gehen. Aber wenn das der Weg zu mehr Aktivität, Losgelöstheit, Entspannung und Spaß in den Betten der Nation ist, sei es jedem gegönnt. Außerdem ist ja Im Dunkeln bekanntlich gut Munkeln.

In diesem Sinne: In die Betten, fertig, los…